KULTUR: Neue Töne und ein Ständchen

( Märkische Allgemeine Zeitung)

Caputher Männerchor „Einigkeit“ will mit Verstärkung in der Runde sein Programm bereichern

CAPUTH – Chorleiter Martin Zierenberg weiß genau, wenn man die Gäste des großen Konzertes am 6. Juni in der Caputher Kirche mit einem ganz neuen Programm überraschen will, ist jetzt Eile geboten. „Wir bereiten etwas bisher nie Dagewesenes vor, wollen mit Heiterem und Besinnlichem aus Oper und Konzert auch mehr als Volksmusik bieten“, sagt Zierenberg und seine Augen beginnen zu leuchten. Das hat seinen Grund: Erstmals soll im Programm des Caputher Männerchores mit einer Solostimme das Ständchen von Franz Schubert (1797-1828) mit Klavierbegleitung in der Kirche zu hören sein. Das Lied verlange dem Chor und der Solostimme ein sehr sauberes Singen, viel rhythmische Gestaltung ab, sagt der Chorleiter, der viele Jahre am Hans-Otto-Theater in Potsdam als Sänger geschätzt wurde. Doch der Chor will sich dieser Herausforderung stellen, sucht darüber hinaus noch stimmliche Verstärkung als ideale Ergänzung zu den erfahrenen Sängern in der Runde. „Wir freuen uns, wenn wir schon im Januar mit neuen Sängern proben können“, sagt der Vereinsvorsitzende Reimar Riebicke. Zu den Proben trifft man sich donnerstags ab 19.30 Uhr im Caputher Bürgerhaus gegenüber dem Schloss. Musikalische Bewerber, gern mit Chorerfahrung, können mit der Unterstützung des Vereins rechnen. Der Chor will zwar ein anspruchsvolles Programm zusammenstellen, braucht und wünscht sich neue Stimmen, will aber dennoch nicht abgehoben erscheinen, sagt Riebicke. „Wir hoffen, dass es uns auch künftig gelingen wird, Menschen, die Freude am Singen haben, für uns zu gewinnen.“ Das ist ihm wichtig, so wie dem langjährigen einstigen Chorleiter, Joachim Schabik. „Ein Chor mit so langer Tradition wie der Männerchor Einigkeit wird schon deshalb nicht untergehen, weil er seine Wurzeln in der Caputher Bevölkerung hat, die überwiegend hinter ihm steht.“ Schabik hatte den Chor über 40 Jahre geleitet, singt heute noch im Verein, Seite an Seite mit dem jüngsten Sänger, der 33 Jahre ist und dem Ältesten mit 73 Jahren. Sie und die anderen Sänger hoffen nun auf die neuen Stimmen für die nächsten Auftritte auch bei den Caputher Musiken. (Von Regine Greiner)

Männerchor sucht Verstärkung Projekt für die Caputher Musiken“ (11.01.10)

Schwielowsee - Der weibliche Mittelpunkt steht schon fest, Männer werden noch gesucht: Mezzosopranistin Uta Zierenberg vom Theater Magdeburg soll bei den „Caputher Musiken“ im Juni 2010 gemeinsam mit dem Männerchor „Einigkeit“ Caputh 1907 auftreten. Die Tochter von Chorleiter Martin Zierenberg singt die Solostimme im „Ständchen“ von Franz Schubert, einer Komposition für Männerchor, Mezzosopran und Klavier, sagte Martin Zierenberg den PNN. Gesucht sei allerdings noch Verstärkung bei den Männern, und zwar in allen Stimmgruppen, „nach Möglichkeit mit Chorerfahrung oder musikalischen Kenntnissen“, erklärte der Chorleiter weiter.
Mit dem Programm geht der traditionsreiche Männerchor neue Wege: „Nicht nur Volksmusik, sondern auch mal etwas anderes“ soll geboten werden, so Zierenberg. Anders als in den Vorjahren sollen die Caputher Männer diesmal auch nicht gemeinsam mit dem Stahnsdorfer Chor auftreten, erklärte er weiter. Grund dafür sind pragmatische Überlegungen: Das Programm sei zu anspruchsvoll, um es zweimal getrennt einzustudieren, erläuterte Zierenberg.
Die derzeit 25 Sänger zählende Chor soll für das neue Projekt auf 40 Mann anwachsen, wünscht sich Reimar Riebicke, der für die Organisation verantwortliche Leiter. Interessenten können zur wöchentlichen Probe am Donnerstag ab 19.30 Uhr im Bürgerhaus Caputh gegenüber des Schlosses in der Straße der Einheit 3, kommen.
Riebicke verspricht sich von dem Projekt auch Nachwuchs für den Männerchor: „Wenn ein paar auch länger dabeibleiben, wäre das natürlich klasse.“ Derzeit gebe es nur drei Sänger, die jünger als 40 Jahre sind. Bis zu zwölf Chortitel stehen beim Konzert in der Caputher Kirche auf dem Programm. Damit sie bis Juni richtig sitzen, seien auch zwei Probenwochenenden für den Männerchor geplant, kündigte Reimar Riebicke an. JaHa

Der Chor probt donnerstags im Caputher Bürgerhaus, Straße der Einheit 3. Anmeldung und Information auch bei Reimar Riebicke unter Tel.: (033209) 71 222.

 

Caputher Männerchor begeisterte 

 

Zu einem schönen Erlebnis für die in großer Zahl anwesenden Besu­cher wurde das Sommerkonzert des Caputher Männerchores „Einig­keit" 1907 e.V. am 6. Juni in der evangelischen Kirche zu Caputh. „Heiteres und Besinnliches aus Oper und Konzert“ verkündete der Programmzettel den bis unters Dach Sitzenden und Stehenden, und das Ergebnis konnte sich hören lassen. Neben dem Chor der Priester aus Mozarts „Zauberflöte“ rissen die Zuhörer so bekannte Titel wie „Wer hat dich, du schöner Wald“ von Mendelssohn und „Lützows wil­de Jagd" von v. Weber zu Begeisterungsstürmen hin. Doch der Erfolg kam nicht von ungefähr. Die Chorsänger hatten sich in zwei Wochenend-Chorlagern intensiv und mit großem persönlichem Einsatz auf diese außergewöhnliche Aufgabe vorbereitet. Außerdem war es ge­lungen, Chorsänger aus Beelitz, Mahlow und Potsdam als Verstärkung für dieses Konzert zu gewinnen. Und unser neuer Chorleiter, Martin Zierenberg, war ein nie ruhender Motor, der das „Vehikel“ - Chor „mit Zuckerbrot und Peitsche“ in Richtung Juni vorantrieb.

Ein weiterer Höhepunkt des Konzertes wurde wie im letzten Jahr der Auftritt der Sopranistin Uta Zierenberg vom Magdeburger Theater. Die von ihr vorgetragenen Lieder (teilweise zusammen mit Alejandro Munoz-Castillo) gipfelten in der Arie der Pamina „Ach, ich fühl's“ aus der Oper „Die Zauberflöte“ von Mozart. Wie der immer stärker werdende Beifall bewies, sang sich die Solistin auch diesmal wieder in die Herzen der Zuhörer. Als sicherer und adäquater Begleiter am Digital-Piano fungierte kein geringerer als Kapellmeister Ronald Reuter, der als früherer Leiter des Potsdamer Männerchores den Caputhern noch in guter Erinnerung sein dürfte.

Einen würdigen Abschluss dieses schönen Nachmittagskonzertes bil­dete schließlich das beliebte „Ständchen“ von Franz Schubert, das der Caputher Chor mit der Solistin und ihrem Begleiter gemeinsam dar­boten. Nicht grandios auftrumpfend sondern devot zurückhaltend („zögernd leise...“) kommt es daher und zieht die Zuhörer auf diese Weise in seinen Bann. Mit stürmischem Beifall am Schluss wurde al­len Mitwirkenden für ein herausragendes Konzerterlebnis gedankt. Eindrucksvoll wurde unter Beweis gestellt, dass neben Berufskünst­lern auch Laienchöre in den „Caputher Musiken“ daseinsberechtigt sind.

Aus dem „Havelboten“  Joachim Schabik Foto: von Zado

 

 

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