Cantabellamit internationalen Liedern bei Einigkeit 

Es war wieder ganz prima“, urteilte Dieter Lück über das Chorkonzert im Rahmen der „Caputher Musiken“. „Ich bin immer da, wenn der Caputher Männerchor ,Einigkeit‘ einlädt, und das nicht nur, weil ich mit dem langjährigen Chorleiter Joachim Schabik in einer Klasse die Schulbank drückte. Aber heute gefielen mir besonders die Frauenstimmen vom Geltower ,Cantabella‘-Chor.“ „Volkslieder berühmter Komponisten“ nannte „Einigkeit“ Caputh 1907 das Konzert. Nanu, wird so mancher stutzen, Volkslieder sind doch aus dem Volke heraus entstanden. Das stimmt, aber viele Komponisten haben sich dieser Lieder des Volkes angenommen und so manche Melodie verfeinert, und schon standen sie als Komponist fest. So etwa erklärte Dr. Oswald vom Vorstand der „Caputher Musiken“ den Begriff. Solche Lieder, von denen der Komponist unbekannt blieb, haben ihren Status „Volkslied“ behalten, den übrigens der Dichter und Philosoph Johann Gottfried Herder 1779 in die deutsche Sprache einführte.

Leicht auch für den unmusikalischen Mitbürger zu erfassende Melodien mit Text in der normalen Sprache sind für mich Volkslieder, die jeder mitsingen kann. Und so sah ich einige Zuhörer in der Caputher Kirche, die spätestens bei Franz Schuberts „Lindenbaum“ leise, ganz leise den Caputher Männerchor unter der Leitung von Martin Zierenberg begleiteten.

Keineswegs schon auf dem Sprung zur nächsten Veranstaltung in Magdeburg war die Sopranistin Uta Zierenberg, die Tochter des Dirigenten. Sie ließ sich Zeit für ihre Auswahl aus „Deutsche Volkslieder“ und präsentierte ihre schöne Stimme mit verständlicher Aussprache. Joachim Schabik begleitete sie am Klavier. Das „Duo“ erhielt gebührend starken Beifall in der Hoffnung, bald mal wieder etwas Gemeinsames von beiden zu hören. Es folgte der Auftritt von Susette Preisslers Geltower Frauenchor „Cantabella“. Die 23 munteren Stimmen hatten spanische, ungarische und deutsche Volksweisen eingeübt, die sich auch bei einem breiteren Publikum hören lassen könnten. Chor und musikalische Leiterin können in diesem Jahr kleines Jubiläum feiern, denn Susette Preissler übernahm vor fünf Jahren die „Fröhlichen Havelländer“.

Damit änderten sich Repertoire und stimmlicher Glanz zum Guten und nicht nur der Name.

Noch einmal nahm der Caputher Männerchor Aufstellung vor dem Altar. „Das Lieben bringt groß Freud“, „Wenn alle Brünnlein fließen“, „Süß Liebe liebt den Mai“ und „Ännchen von Tharau“ sind doch Ohrwürmer des Volksliedes, mit denen sich die Sänger mit Dirigent Zierenberg ins Finale sangen. Das abschließende schwedische Lied „Kristallen“ forderte den kräftigsten Applaus heraus, obwohl es in der skandinavischen Sprache dargeboten wurde. Ins rhythmische Klatschen angekommen, „riefen“ die Konzertbesucher zur Zugabe. Die Sänger wiederholten das feine von Friedrich Silcher bearbeitete Volkslied „Süß Liebe liebt den Mai“.

Danach wird wohl Schwielowsee-Bürgermeisterin Kerstin Hoppe mit Recht gedacht haben: Unsere Chöre „Cantabella“ und „Einigkeit“ können sich überall hören und sehen lassen. Sie sind Aushängeschilder gediegener Kultur in Schwielowsee.

Text und Fotos: Wolfgang Post

 
Aus Der HavelboteNr. 10, 6. Juni 2011
 

Caputh musiziert

Nach einem ersten erfolgreichen Versuch im vergangenen Jahr, etwas vom musikalischen Potential Capuths in einem Konzert zusammen zu führen, fand am Sonntag, dem 25.September in der Caputher Kirche das zweite Konzert unter dem Motto „Caputh musiziert“ statt.

Natürlich konnte und wollte diese musikalische Zusammenführung verschiedenster Ensembles keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, es ist einfach musikalisch-künstlerisch zu viel los in Caputh!

Zwar hatten diesmal einige Ensembles abgesagt oder absagen müssen, doch war das diesjährige Spektrum an Musikern, Gruppen und Stilen viel breiter als im vorigen Jahr (und könnte sicherlich noch breiter werden). Auch Musiker und Musikerinnen aus Ferch und Potsdam wirkten mit – bekanntlich überwindet ja Musik „spielend“ Grenzen und wirkt verbindend, viel mehr, als Worte und Appelle das vermögen.

In einem abwechslungsreichen Streifzug durch Epochen und Musikstile spannte sich der Bogen der musikalischen Beiträge, welche Katrin Fuchs – Mitinitiatorin und Organisatorin dieses Konzertes – bei ihrer Konzerteinführung mit dem Einholen der Ernte im Herbst verglich.

Was beim Üben und in vielen Proben quasi gesät, gepflegt, zum Wachsen und Reifen gebracht wurde, wurde in diesem Konzert zusammen mit den zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörern geerntet.

Der traditionsreiche Caputher Männerchor unter der Leitung von Martin Zierenberg etwa begann mit Chorliedern der Klassik und Romantik.

Er schloss seinen Darbietungsteil mit dem stimmungsvollen berühmten schwedischen Volkslied „Die feinen Kristalle“ und schlug damit folkloristische Töne an, die im Verlauf des Konzertes mehrfach wiederkehrten, wenn auch in den unterschiedlichsten Klangfarben: etwa in dem ungarischen „Am Lagerfeuer“, vorgetragen vom Schulchor der Grundschule „Albert Einstein“ unter Susanne Franz gemeinsam mit dem Chimes-Chor. Letzterer spielte u.a. eigens für dieses erstaunlich gut aufeinander eingespielte Ensemble von seiner Leiterin Katrin Fuchs arrangierte irische Folksongs – wahre Ohrenöffner auch für die auswärtigen Zuhörer, die noch nie einen Chor von Glocken gehört haben mögen.

Ganz im Gegensatz dazu die kraftvolle Dynamik zum Beispiel des fetzigen Stückes „Partytier“ des „Holzbläserquartetts am Schwielowsee“, besetzt mit drei Saxophonen und Klarinette.

Des Weiteren die junge Band „Blacknote“. Einerseits klassisch-rockig instrumentiert mit elektrisch verstärkten Gitarren, Schlagzeug, Bass und Keyboard brachten die vier jungen Musiker andererseits ausschließlich eigene, intelligent gemachte Kompositionen über selbstgeschriebene Texte zu Gehör, mit erfrischendem Mut zum eigenen Ausdruck und zu Visionen, wie sie z.B. berührend in dem Song „Heute und morgen - wir sind die Zukunft“ sich ausdrückten.

Die fünfköpfige Streichergruppe „Vivid Strings“ führte anschließend mit zwei schwedischen Tänzen in eine heitere nordisch – mittsommerliche Atmosphäre und vereinigte sich dann mit der Gruppe TREE in der nordisch-kraftvollen Melancholie zweier norwegischer und schwedischer Lieder, bei dem auch die wunderbare Orgel der Caputher Kirche „mittanzte“.

Überhaupt war diese „Verzahnung“ der Ensembles, ihrer ganz jungen, jugendlichen, mittelalten und alten Musiker, Sänger und Instrumente ein Charakteristikum in diesem Konzert – es spielte und sang nicht nur jeder für sich, sondern es gab klingende Verbindungen und ein Miteinander, das im letzten großen Programmpunkt einen berührenden Höhepunkt fand. „Der Mond ist aufgegangen“ mit seiner spätsommerlichen Septemberabendstimmung wurde mit einem Vorspiel der Blockflötenkinder der Grundschule stimmungsvoll eingeleitet und, nach Zwischenspielen einzelner Ensembles am Ende von allen – einschließlich des Publikums – gemeinsam musiziert und gesungen. Manch einer der Zuhörer verließ nach diesem krönenden und alle verbindenden Abschluss die Kirche mit einer verstohlenen Träne und feuchten Augen ...

Neben dem reichen Beifall des Publikums gab es übrigens ganz am Ende als „Lohn“ einen guten gefüllten Spendentopf für das Selam- Projekt in Äthiopien, das von der Caputher Kirchengemeinde schon wiederholt unterstützt wurde. An dieser Stelle noch einen herzlichen Dank an die ev. Kirchengemeinde, die mit der großzügigen Bereitstellung ihrer Kirche „Caputh musiziert“ ein zweites Mal überhaupt ermöglicht hat. Ein weiterer Dank auch an den Verein „Caputher Musiken“ für die Überlassung von Podesten und Stühlen.

Jürgen Motog

 

Ein spannender musikalischer Streifzug durch das Caputher Musikleben

 

Unter diesem Motto fand am Sonntag, dem 25. September 2011 ein Konzert in der Caputher Kirche statt, zu dem sich sehr verschiedene Laienensembles zusammengefunden haben. Großen Verdienst an der Vorbereitung und Organisation der Veranstaltung hat eine Gruppe um Katrin Fuchs und Jürgen Motog.

Der Caputher Männerchor „Einigkeit“, die Blockflötengruppe und der Schulchor der Grundschule Caputh und der Chimes Chor boten Kostproben ihres Könnens. Dazu kamen die fünf jungen Männer von „Blacknote“, die rockige Klänge präsentierten. Interessante Klänge eines Holzbläserquartetts, Geigenklänge einer Streichergruppe „Vivid Strings“ und seltsam anmutende Gesänge aus Skandinavien der Gruppe „TREE“ erweiterten den Rahmen. Zum Abschluss des Abends vereinten sich alle Ensembles zu einer Interpretation des „Abendliedes“ von M. Claudius, bei dem auch die Zuhörer mitsingen konnten.

Allen Mitwirkenden war die Freude am Musizieren anzumerken und dafür möchte ich mich bei den Organisatoren und bei allen Sängern und Musikanten gebührend bedanken. Besonders berührt hat mich das Engagement der Kinder und Jugendlichen, aber auch derjenigen, die sie an die Musik heranführen.

Dieses Konzert war das zweite nach einer gelungenen Veranstaltung in letzten Jahr. Ich möchte alle ermuntern, im kommenden Jahr ein weiteres Konzert durchzuführen. Vielleicht wird es auch zu einer Tradition, dass sich Laienmusiker in Caputh und Schwielowsee der Öffentlichkeit präsentieren, nachdem sich die Caputher Musiken und der Orgelsommer mit professionellen Künstlern so erfolgreich etabliert haben. Danke und weiter so.

 

Jürgen Scheidereiter, Ortsvorsteher Caputh

 

Aus „Der Havelbote“ Nr. 16, 5. Oktober 2011

 

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